der kuss von Brâncuși

der kuss versteinert die zeit
irgendwie wird die welt sich vor der leere retten
menschen werden sich verbinden
um leichter in den tod zu gehen

zwei lieben ein blick
heimlich lichtet sich der rand des ichs
körper eng vereint erstaunen
bemühen sich zeit zu gewinnen

der tod berührt uns nicht in der stärke
wir erwecken uns nicht wie Lazarus aus dem grab
aber wir schließen einen bund mit der liebe
eines tages werden wir von der ewigkeit gelockt

Der Kuss – Sărutul 1912
Constantin Brâncuși

1 Comment

  1. Guten Tag, Frau Condrat, über Ihr Gedicht “welches nichts ist leichter”, das mich sehr anspricht, bin ich auf Ihre website gekommen. Auch das Gedicht “der kuss von Brancusi” gefällt mir sehr.
    Seit vielen Jahren befasse ich mich intensiv mit Rilke (zur Zeit im Rahmen von Literaturgesprächen im Lamm mit den Sonetten an Orpheus, an denen auch Elke Teutsch teilnimmt). Beim Lesen Ihrer Gedichte stellten sich vielerlei Bezüge her. z.B. zu SaO I, 3 oder den Ausführungen Rilkes zu Rodin.
    Über einen Kontakt würde ich mich freuen.
    Brigitte Furche

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